• Pfisters Vorschlag ist aus der Zeit gefallen

    17. Dezember 2022, Allianz «Pro Medienvielfalt»


    Starke Medien und Medienvielfalt sind in einer Demokratie zentral. Das ist einer der Gründe, weshalb sich im Frühjahr 2022 die Allianz «Pro Medienvielfalt» formierte. Grundsätzlich begrüssen wir es, wenn neue Medien lanciert werden. Der Vorschlag von Mitte-Präsident Gerhard Pfister ist bei näherer Betrachtung allerdings aus der Zeit gefallen. So sinken die Quoten der Fernsehsender weltweit. In der Schweiz bauen die Medienkonzerne wie beispielsweise TX Group/Tamedia ihr Angebot zügig um, weil sie nur noch an eine Zukunft im digitalen Raum glauben.

    Ein zweiter Kritikpunkt: Ein neuer gebührenfinanzierter Radio- und Fernsehsender, der in der Schweiz ausschliesslich Information anbietet, kriegt nie eine grosse Reichweite. Dafür ist unser Land wegen seiner Viersprachigkeit schlicht zu klein. Das neue Projekt würde die SRG und die bestehenden privaten Radio- und TV-Sender schwächen. In Zeiten von Desinformation und Fake News ist es besser, starke Medienmarken weiter zu stärken.

    Nachtrag vom 1. Februar 2023: Der Bundesrat empfiehlt, das Postulat Pfister abzulehnen, weil die Umsetzung zu einer Verzettelung des audio-visuellen Angebots führen würde.
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    Fotomontage: «Aargauer Zeitung»