Der Medienkonzern TX Group (zu dem Tamedia gehört) veröffentlicht heute Morgen eine «Umfrage» zur Halbierungsinitiative. Demnach wollen ihr 61 Prozent der Befragten zustimmen. Das bedarf einer Einordnung:
Bei Umfragen über Volksinitiativen ist zu Beginn die Zustimmung praktisch immer sehr hoch, weil die Debatte gar noch nicht eingesetzt hat. Vor sechs Jahren bei «No Billag» betrug der Ja-Wert bei der ersten Umfrage 57 Prozent, schliesslich wurde diese Volksinitiative mit 71.6 Prozent Nein sehr deutlich abgelehnt.
Für die Allianz Pro Medienvielfalt ist klar: «Wenn die Leute realisieren, was sie bei einem Ja zur Halbierungsinitiative alles verlieren, laufen viele in das Nein-Lager über. Bei der SRG sind die Informations- und Hintergrundsendungen populär und anerkanntermassen sehr gut, aber teuer. Private Medien würden diese nicht anbieten, weil sie am Markt nicht zu finanzieren sind. Zudem ist die SRG die grösste Kulturproduzentin. Ein Ja würde zu einer massiven Verarmung der Schweizer Kultur führen.» Die Zustimmung zur Volksinitiative kommt für sie nicht überraschend. Zu bedenken ist, dass die TX Group-«Umfrage» die Stimmung bei der Bevölkerung mit einer einzigen Frage abgeholt hat (deshalb «Umfrage»). Im Fokus der Befragung standen die eidgenössischen Wahlen.
Dennoch spricht die Allianz Pro Medienvielfalt von einem Warnschluss. Sie bündelt den Widerstand gegen die Halbierungsinitiative. Sie zählt zurzeit rund 2500 Einzelpersonen und 10 Organisationen, wie beispielsweise die IG Volkskultur, die vom Schwinger bis zur Jodlerin rund 400’000 Aktive vertritt. Im Co-Präsidium sind 40 Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Medien, Sport und Zivilgesellschaft vertreten.
Von zentraler Bedeutung ist, dass die Allianz weiter wächst und stetig informiert, was auf dem Spiel steht und sich für ein Nein engagiert. Wer hier die Grundsatzerklärung unterzeichnet, wird Mitglied. Wer sich schon heute mit einem Sujet auf den sozialen Plattformen engagieren möchte: unter «Download« stehen sie zur freien Verfügung.
